Für meine Naturstein Mosaike verwende ich Steine, wie sie in der Natur, am Bach, am Fluss, in der Kiesgrube, in den Bergen oder am Meer zu finden sind. In der nahen Umgebung, oder auch weit weg wird mit wachen Sinnen gesammelt und nach Hause getragen, was farblich reizvoll oder gar für ein Motiv inspirierend erscheint.
Die Emme trägt aus den Nagelflühen des Napfgebietes eine Vielfalt von gedämpften Farben. Da finden sich etwa die dunkelroten Radiolarite aus Ur-Meeren, die rötlichen und grünen Granite, die grünen Epidote oder Serpentine, helle, weisse oder gelbe Quarze oder dunkle Kalke. Im Jura leuchten die Farben Rot, Orange und Gelb in einmaliger Art und Weise. Vom Schwarzmönch spült die Schwarze Lütschine den tief schwarzen Kalk in den Brienzersee. In Apulien, auf dem Monte Gargano schleift das Meer unermüdlich den Feuerstein (Silex) in allen Farben. |
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Der Dreiklang entsteht
Bei Regenwetter und während der Schneeschmelze leuchten mir auf den Feldwegen der Wasenegg immer wieder Kiesel in sanftem Goldton entgegen. Sie faszinieren mich. Mit der Zeit landet eine ganze Gruppe davon zuhause. Sauber gewaschen gruppieren sie sich zur Kreisscheibe. Mit Weiss und Schwarz könnten sie ja zum Dreiklang werden – vielleicht mit Trabanten aus halbierten Silexkugeln – eingebettet in halbierte Flusskiesel aus der Emme? Bald entsteht eine erste Fotoskizze. Runde Quarze und Feuersteine sollen die weisse Scheibe werden. Schwarzer Tonschiefer aus der Lütschine bildet die schwarze Scheibe. Langsam zeichnet sich im Lehm-Sandbett die Komposition des Dreiklangs ab, welche mit flachen, gebrochenen, in diversen Grau-Oker- und Grüntönen schimmernden Kieseln vervollständigt wird. Das fertig gelegte Mosaik decke ich mit geschmeidigem Ton/Lehm von oben vollständig zu und fixiere es so. |
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Ist das Ganze dann gewendet, kann im nächsten Schritt das ursprüngliche Lehm-Sandbett sauber entfernt resp. herausgeklaubt werden. Nun offenbart sich die Rückseite der Gesamtheit der Mosaiksteine – ein spezieller Anblick, sozusagen einer hinter die Kulissen.
Die Fugen zwischen den Steinen giesse ich jetzt mit flüssigem Zement aus. Dann wird ein Armierungsgitter eingelegt und der Rahmen mit Beton gefüllt und glatt verstrichen. Schliesslich werden noch der Titel und das Datum eingeritzt. |
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Nach dem Aushärten wächst die Spannung. Es wird jetzt wieder alles gewendet und diesmal der Fixierton herausgekratzt. Immer deutlicher kommt das lange Verborgene aus Lehmresten und Sand wieder zum Vorschein. Unter starkem Wasserstrahl entfaltet sich allmählich das saubere und leuchtende, fertige Bild. Ob es wohl den ursprünglichen Vorstellungen und Erwartungen entspricht? |
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